E.ON hat eingesehen, dass es gegen die Markttrends nicht ansparen kann, und versucht nun den großen Befreiungsschlag. Die Börse reagiert euphorisch, doch der Teufel steckt im Detail.
Das Management von E.ON will das Geschäft mit fossilen Energieträgern, dem globalen Energiehandel sowie der Rohstoffförderung abspalten und über einen Börsengang letztlich loswerden. Das neue Kerngeschäft des Restkonzerns sind Erneuerbare Energien, das Netzmanagement und kundenindividuelle Energiemanagementlösungen.
Nachdem zuvor noch eine Ausweitung der Aktivitäten in den Schwellenländern die Wende bringen sollte - bislang mit wenig Erfolg - hoffen die Aktionäre nun auf wirklich mutige Schritte und griffen gestern bei der Aktie beherzt zu.
Tatsächlich birgt eine Zerschlagung und Spezialisierung die Möglichkeit, die Effizienz zu steigern und Synergien zu haben - etwa durch einen Zusammenschluss der Erzeugungseinheiten auf fossiler Basis mit Konkurrenzanlagen zu einem großen und diversifizierten Portfolio.
Nur leidet der Bereich nicht nur unter der aktuell nicht vorhandenen Profitabilität, sondern auch unter dem Damoklesschwert der kaum berechenbaren Kosten für den anstehenden Rückbau der Atomkraft. Es stellt sich die Frage, wie das Paket Investoren schmackhaft gemacht werden kann - und ob der Staat einer Ausgliederung dieser Aktivitäten tatenlos zuschaut.
Das neu definierte Kerngeschäft von E.ON wirkt hingegen durchaus potenzialträchtig, es muss aber sauber vom Rest getrennt werden. Wer schon jetzt darauf setzt, dass dies gut gelingt, muss vermutlich gute Nerven mitbringen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass sich nach der ersten Begeisterung über die Aufspaltung des E.ON-Konzerns bald Ernüchterung breit macht, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der HypoVereinsbank mit einem Hebel von 3,0 nutzen. Die Barriere liegt bei 19,50 Euro.
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